Verabschiedung der Absolventen
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Diese Redewendung trifft wohl am besten die enormen Anstrengungen der 18 frischgebackenen Milchwirtschaftlichen Labormeisterinnen und Labormeister des Schuljahres 2021/2022.
Allen Corona bedingten Widrigkeiten zum Trotz absolvierten die angetretenen Prüflinge erfolgreich die Abschlussprüfungen an der Fachschule und erhielten im Rahmen einer kleinen, aber feinen Feierstunde ihre Zeugnisse und Urkunden.
Großartig waren aber nicht nur die fachlichen Leistungen. Besonders positiv fiel die soziale Kompetenz und der Zusammenhalt in der Klassengemeinschaft auf.
"Nicht vom Himmel fallen", so Schulleiterin Petra Hartner, "bedeutet, dass es nicht einfach ist, Meister und Meisterin zu werden." Die vergangenen Prüfungswochen hatten den Absolventinnen und Absolventen viel abverlangt. Ein anstrengender Prüfungsmarathon unter zwar gelockerten Pandemiebedingungen, aber dafür mit streckenweise extremer Hitze lag hinter ihnen.
Umso größer war die Erleichterung bei allen Beteiligten am 28. Juli 2022 über das erfolgreiche Ende des Schuljahres. Mit den besten Wünschen für die berufliche und private Zukunft wurden die 12 Labormeisterinnen und 6 Labormeister von Ehrengästen, Familienmitgliedern und Freunden bzw. Partnern sowie von Lehrern und Mitarbeitern der Fachschule verabschiedet.
Dr. Rudolf Seidl
Meister – höchste Stufe der beruflichen Bildung
"Der Milchwirtschaftliche Labormeister ist", so Dr. Rudolf Seidl, Leiter der Abteilung für Berufliche Bildung an der Landesanstalt für Landwirtschaft, "der höchste Abschluss der beruflichen Bildung." In seiner Festrede hob er seinen großen Respekt vor der Topqualifikation hervor. "Sie haben die höchste Stufe der beruflichen Bildung, also die Krönung, erreicht!" Weiterhin appellierte er an die Nachwuchskräfte, "die im Meisterzeugnis ausgewiesenen Pferdestärken auf die Straße zu bringen" und dabei immer die Weiterbildung, aber auch die Übernahme eines Ehrenamtes im Auge zu behalten. "Denken Sie an Ihre Vorbildwirkung!", so sein Rat.
Gute Noten für soziale Kompetenz
Soziale Kompetenz ist nicht auf den überreichten Zeugnissen ausgewiesen. Und doch vergab Schulleiterin Petra Hartner in ihrer Rede Bestnoten an die Klasse für Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Team – und Kommunikationsfähigkeit. "Sie waren ein Team mit einem sehr guten Miteinander trotz Unterschiede in Charakter, Alter, Sprache und Verhaltensweisen", so ihr Resümee. Dies rundete sie augenzwinkernd mit der höchsten aller fränkischen, ja bisweilen "hymnischen" Lobesbekundungen ab: "Das war ned schlecht!"
Fundament für hohe Anforderungen
"Der Meister hat in Deutschland ein sehr hohes Ansehen – an ihn werden aber auch sehr hohe Anforderungen gestellt", so Petra Hartner. Beispielhaft dafür seien die vertieften fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, die Mitarbeiterführung und vor allem auch die Ausbildertätigkeit. "Für viele dieser Anforderungen wurde das Fundament hier in Triesdorf geschaffen. Nun müssen Sie weiter darauf aufbauen!“ lautete ihr Appell.
Zahlreiche Ehrungen
Bettina Bätz, Lehrerin an der Fachschule, gratulierte von ganzem Herzen der Prüfungsbesten Evelyn Arlt und überreichte einen Anerkennungspreis im Namen der muva kempten. Mit einer kurzen Charakterisierung der einzelnen Absolventinnen und Absolventen aus ihrer Sicht erheiterte sie das gesamte Auditorium.
Simon Gutensohn, Geschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer und Sächsischer Molkereifachleute und Milchwirtschaftler (LBM) zeichnete gleich zwei Zweitbeste, Kathrin Hundhammer und Marina Wiesnet, mit einem Gutschein für das Seminar "Wochenende der jungen Fachleute" des LBM aus. Dr. Almut Schöne-Pfann, Lehrerin an der Fachschule, überreichte Pascal Splett für sein drittbestes Ergebnis ein Jahresabo der Deutschen Molkereizeitung. Kathrin Hundhammer wurde dann gleich noch ein zweites Mal geehrt. Roland Jank, Geschäftsführer des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken, überreichte ihr einen Preis für das beste Fachschulzeugnis.
Auszeichnung der sozialen Kompetenz
Ein Novum dieser Freisprechungsfeier war die Auszeichnung der beiden Klassensprecher Markus Binder und Nicole Empl in Sachen soziale Kompetenz. Eberhard Groß von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf überreicht im Namen der Vereinigung Ehemaliger Triesdorfer (VET) einen Anerkennungspreis. Mit den Worten "das Ziel des VET ist es, die persönliche, soziale und gesellschaftliche Entwicklung Triesdorfs zu fördern" begründetet er die Preisverleihung. Die beiden Klassensprecher hätten dieses "Vernetzen einer in Freundschaft verbundenen Klasse" stets vorangetrieben und hierfür großes persönliches Engagement bewiesen.
"Wir werden Triesdorf vermissen!"
Die Klassensprecher bedankten sich bei allen Lehrern und Mitarbeitern der Fachschule und verabschiedeten sich mit pointierten Charakterbeschreibungen von Lehrern und Mitschülern. Auch sie bestätigen, "nicht vom Himmel gefallen zu sein, sondern in Triesdorf als Meister geschaffen worden zu sein." Ihre Abschlussrede ließ einen klaren Konsens über den Abschied von Triesdorf erkennen: "Wir werden Triesdorf und vor allem Euch alle sehr vermissen!"